Griechischer Bergtee
Griechischer Bergtee – das traditionelle Heilmittel aus der Antike. Schon vor rund 2000 Jahren nutzten die Griechen den griechischen Bergtee, der aus der Pflanzengattung Sideritis gewonnen wird, traditionell als Hausmittel gegen vielerlei Beschwerden. Die damaligen Hirten, die ihre Schafe in den Bergregionen weideten, brauten sich aus den Blüten, Blättern und Stängeln der Sideritis Scardica (griechisches Eisenkraut) einen schmackhaften Tee, um seine positive Wirkung für sich zu nutzen.
Diese Heilpflanze zählt zu der Gattung der Gliedkräuter und ähnelt äußerlich ein wenig den hier bekannten Getreideähren. Ursprünglich wuchs sie ausschließlich in Südwesteuropa und ist deshalb nicht nur in Griechenland, sondern auch in anderen Balkanländern schon sehr lange bekannt. Griechischer Bergtee ist unter verschiedenen Namen wie Hirtentee, Eisenkraut und Tee des Olymp bekannt, wobei er hier einfach unter dem Namen „Bergtee“ am bekanntesten ist. In Griechenland wächst das Kraut in der griechischen Berglandschaft ab einer Höhe von 1000 Metern und kommt sehr gut mit kargem und trockenem Boden zurecht.
Bis auf die Wurzel wird dieses Gewächs, das es übrigens in über 200 Variationen gibt, komplett als Tee genutzt und auch heute noch per Hand geerntet. Aufgrund der großen Nachfrage und der damit verbundenen Ernten der Wildpflanze steht diese mittlerweile allerdings unter Naturschutz und wird deshalb nun auch kommerziell angebaut und weltweit gehandelt.
Die besonderen Inhaltsstoffe von griechischer Bergtee
Mineralstoffe
Das sind lebensnotwendige anorganische Nährstoffe, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die von außen zugeführt werden müssen.
Ätherische Öle
Ätherische Öle sind leicht flüchtig und enthalten einzigartige Inhaltsstoffe der Herkunftspflanze. Im Bergtee finden sich die Öle Myristicin, Menthol, Thymol und Carvacrol, die über die Atmung oder über die Haut und Schleimhäute aufgenommen werden und dann ihre positive Wirkung entfalten. Die ätherischen Öle im Bergtee sorgen gleichzeitig für einen wunderbaren, mediterranen Duft mit einer Note aus Zitrone und Salbei.
Bitterstoffe
Bitterstoffe schmecken tatsächlich bitter, wirken dabei aber auch stimulierend auf den Magen-Darm-Trakt und die Galle.
Gerbstoffe
Gerbstoffe bewirken das Zusammenziehen der Schleimhäute, was dazu führt, dass Keimen der Nährboden entzogen wird und sie sich so nicht anhaften und vermehren können.
Flavonoide
Flavonoide wirken sich gleich mehrfach auf den menschlichen Organismus aus. Im Hinblick auf das Herz-Kreislauf-System schützen sie beispielsweise die Blutgefäße und wirken der Ödem-Bildung entgegen.
Antioxidantien
Antioxidantien verhindern die chemische Reaktion der Körperzellen, die auf freie Radikale und andere Einflüsse der Umwelt reagieren. So verhindern sie nicht nur das vorzeitige Hautaltern und das Altern im Allgemeinen, sondern schützen auch vor weiteren Krankheiten, die durch Zellschäden hervorgerufen werden können.
Palmitinsäure
Die Palmitinsäure ist ein Hauptzwischenprodukt des Stoffwechsels, aus dem alle anderen Fettsäuren hergestellt werden, die wiederum Energie liefern und die Arterien schützen.
Diese besondere Kombination wertvoller Inhaltsstoffe macht aus diesem Tee ein wirkungsvolles Heilmittel, dessen Eigenschaften sogar anhand der Gattung Sideritis Scardia in wissenschaftlichen Studien belegt wurden. Aus dem Bergtee, der ursprünglich als Hausmittel im Privaten eingesetzt wurde, entwickelte sich so ein anerkanntes, traditionelles Heilmittel, das mittlerweile sogar weltweit getrunken wird.
Die besondere Wirksamkeit des Tees
Aufgrund seiner wirkungsvollen Inhaltsstoffe hat der Tee auf vielfältige Weise einen besonders positiven Einfluss auf den menschlichen Organismus. Da jede einzelne Komponente für sich genommen eine bestimmte Wirkung entfaltet, ist der griechische Bergtee vielfach einsetzbar und kann bei bestimmten Krankheiten sogar die Heilung günstig beeinflussen. Die Liste der Wirksamkeiten ist lang, weshalb im Folgenden nur einige Punkte genannt werden sollen.
Magen-Darm-Erkrankungen
Der griechische Bergtee fördert den natürlichen Stoffwechselprozess und beruhigt dabei auch noch den Verdauungstrakt. Gleichzeitig wirkt er entzündungshemmend, weshalb er bei akuten Magen-Darm-Erkrankungen wirkungsvoll zum Einsatz kommen kann.
Erkältungskrankheiten, grippale Infekte, Asthma, Lungenerkrankungen
Aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften und dem hohen Anteil an ätherischen Ölen wirkt der Tee schleimlösend und kann so bei Husten und Schnupfen helfen. Aber auch andere Erkrankungen des Atmungssystems werden positiv beeinflusst, da der Tee neben seiner schleimlösenden Eigenschaft auch die Blutgefäße weitet und so den Transport von Sauerstoff in die Lungen und Bronchien begünstigt.
Depressionen, Alzheimer Demenz und ADHS
Durch seine stimmungsaufhellende Wirkung hilft der Hirtentee gegen Depressionen und verringert die Schlacken-Ablagerung im Gehirn, die für die Entstehung von Alzheimer Demenz verantwortlich ist. Der Botenstoff Dopamin, der unter anderem für die Aufmerksamkeit und Konzentration zuständig ist, wird länger im Blut gehalten, weshalb er bei ADHS positiv unterstützen und die Konzentrationsfähigkeit stärken kann.
Wundheilung
Schon die Hirten nutzten die Pflanze zur Heilung von Wunden, da sie antibakteriell wirkt und die schnelle Wundheilung begünstigt. Hierbei stellten sie einen Wickel aus der Teepflanze her oder legten sie direkt auf die betroffene Stelle, wo die Wirkstoffe dann in die Wunde eindringen konnten.
Rheumatische Erkrankungen
Innerlich wie äußerlich angewendet kann der Tee aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung rheumatisch bedingte Schmerzen lindern. Hierzu kann der Tee getrunken werden oder auch als Wickel an der betroffenen Stelle angelegt werden.
Herz-Kreislauf-System
Die Inhaltsstoffe des Tees weiten die Blutgefäße, die dadurch durchlässiger sind und so den Blutkreislauf unterstützen. Dies wirkt sich besonders positiv bei hohem Blutdruck aus, da so der Druck auf natürliche Art gesenkt wird.
Schlafstörungen und Stress
Durch seine beruhigende Wirkung hilft der Tee auch beim Ein- und Durchschlafen und reduziert somit Schlafstörungen, wobei er gleichzeitig allgemein beruhigend wirkt und somit stressbedingten Krankheitssymptomen entgegenwirkt.
Allgemeinzustand
Der griechische Bergtee versorgt den Körper mit lebenswichtigen Mineralstoffen, die der Körper nicht selbst produzieren kann. Zudem bewirkt er durch seine Bitter- und Gerbstoffe, dass der Verdauungstrakt angeregt wird und die Schleimhäute vor dem Eindringen von Keimen u.ä. geschützt werden. Das Herz-Kreislauf-System wird günstig beeinflusst, da ein ungehinderter Blutdurchfluss vor Blutdruckerkrankungen und Ödembildung schützt. Gleichzeitig wirkt er durch seine beruhigende Eigenschaft gegen Stress und innere Unruhe und unterstützt die Konzentrationsfähigkeit.
Ernte, Zubereitung und Geschmack
Wenn das Eisenkraut in der Blüte steht, wird es abgeerntet. Hierbei wird vom Stängel bis hin zu den Blättern und Blüten alles per Hand abgepflückt, gebündelt und dann an der Luft getrocknet. Für die Zubereitung werden alle Teile vom Gebinde in einen Topf oder eine Kanne gegeben und dann mit kochendem Wasser übergossen. Nach einer Zieh-Zeit zwischen fünf und zehn Minuten kann der Tee über ein Sieb abgegossen und dann getrunken werden. Der Kräutertee erinnert vom Geruch her stark an Salbei und hat einen mild-würzigen Geschmack mit einer Note von Zitrone.
Für die Zubereitung des Hirtentees eignen sich sowohl getrocknete als auch frisch geerntete Pflanzenteile. Verfeinern kann man den Geschmack mit Honig und Zitrone, dabei fügt man dem Tee auch noch eine extra Portion Vitamin C hinzu und nutzt die antibakterielle Wirkung des Honigs.
Griechischen Bergtee selber anbauen
Wer seinen eigenen Hirtentee anbauen möchte, kann dies auf relativ einfache Art und Weise realisieren. Die herkömmliche Pflanze wächst in hohen Berglagen ab 1000 Metern Höhe, wo der Boden trocken, karg und durchlässig ist. Sie bevorzugt also trockenen Boden und benötigt wenig Wasser, weshalb eine Bepflanzung oder Aussaat sehr gut gelingen kann, solange für einen durchlässigen Boden gesorgt wird und die Pflanze nicht zu viel gegossen wird. Hierzu kann eine Drainage-Schicht aus Blähton, Kies oder anderen geeigneten Materialien unter der Pflanze geschichtet werden, um so Staunässe und Überwässerung zu verhindern.
Die Samen können ab Mitte Mai, wenn die Gefahr von Bodenfrost vorbei ist, direkt ins Freiland oder in Töpfe ausgesät werden. Die fertig gekaufte Pflanze kann zu dieser Zeit ins Freiland oder in einen großen Kübel ganz einfach umgetopft werden. Ungefähr im Juni, wenn die Sideritis Scardia zu blühen beginnt, kann geerntet werden. Hierbei schneidet man die Pflanze unten am Stiel ab und verwendet die ganze Pflanze für den kostbaren Tee entweder sofort oder nach Trocknen.
Griechischer Bergtee ist eine winterharte Pflanze, die Frost und auch eine Schneedecke gut vertragen kann, weshalb sie ruhig draußen überwintern kann. Es empfiehlt sich dennoch, die Freiland-Pflanzen im Winter mit Tannenzweigen oder Reisig abzudecken und Kübelpflanzen im Wintergarten oder Keller einzulagern. Vorher kann die Pflanze radikal heruntergeschnitten werden, da sie im Frühjahr von alleine wieder stark austreibt. Insgesamt ist der griechische Bergtee eine pflegeleichte Pflanze, die auch im heimischen Garten oder auf dem Balkon gezüchtet werden kann.
Fazit zum Thema giechischer Bergtee
Griechischer Bergtee mit seinen vielen Namen verfügt durch seine einzigartige Kombination aus vielen wertvollen Inhaltsstoffen über eine große Wirksamkeit auf vielen Gebieten. Rundum nimmt seine Zusammensetzung große positive Einflüsse auf den menschlichen Organismus und wurde sogar offiziell als traditionelles Heilmittel anerkannt. Sein wohlduftendes Aroma aus Zitrone und Salbei erinnert an Länder des Mittelmeerraumes und dabei schmeckt er leicht, mild und dennoch würzig. Um von seinen Vorzügen zu profitieren, sollte der Tee am besten täglich getrunken werden, da sich seine volle Wirksamkeit erst nach regelmäßigem Gebrauch voll entfalten kann. Insgesamt ist der griechische Bergtee ein umfangreiches Heilmittel, das zudem auch noch leicht bekömmlich ist und sehr gut schmeckt.